Tag 3: Kempten Buchenberg / Montag, 6.9.10

Herr, geh mit uns
auf die Reise.
Behüte uns
bei Tag und Nacht.

Gib deine Engel
uns zum Geleit.
Lass uns Heimat finden
bei guten Menschen,
lass uns einander
gute Freunde sein.

Alles, was uns
geschenkt wird,
geben wir in deine Hand.
Du magst es segnen
Und fruchtbar machen:
Für uns selbst
Und für die Welt.

Mit Blümchen aus dem Hotelgarten, einer Kerze und einem Buch „Zurück vom Jakobsweg“ gratulierten wir unserem Geburtstagskind Petra. Sie hatte niemandem davon erzählt, wollte ihren Geburtstag still für sich feiern. Damit war natürlich jetzt Schluss, das Hotel spendierte ihr noch ein Fläschchen Sekt und alle freuten sich mit ihr. Leider mussten wir uns von Barbara und Jobst verabschieden, Jobst war krank geworden, konnte nicht weitergehen. Pünktlich um 9 Uhr holte uns Herr Huber im Hotel zur Stadtführung ab, erzählte etwas über die Geschichte von Kempten, wies uns auf dem Weg in die Stadtmitte auf historische Häuser hin und zeigte uns ausführlich St. Mang, das ja die Urzelle von Kempten war und heute die evangelische Pfarrkirche beherbergt sowie die ehemalige Benediktiner-Klosterkirche Sankt Lorenz, den ersten süddeutschen Barockbau nach dem Dreißigjährigen Krieg, der für das katholische Kempten steht. Er hatte so viel zu erzählen, dass es bis 11:15 Uhr dauerte. Da wollten wir eigentlich schon unterwegs sein. Natürlich brauchten wir danach zur Stärkung für den Weiterweg einen Kaffee – oder auch ein Weißbier – und konnten beides bei sonnigem Wetter im Freien genießen. Beim anschließenden Aufstieg zum Mariaberg heizte uns die Sonne kräftig ein, so dass wir oben nochmals rasten mussten. Vor der Kapelle Maria Heimsuchung sprach Teilnehmerin Hildegard das Tagesgebet, bevor wir zum Grat mit der hübschen Kiefer hinaufstiegen, das Panorama der Allgäuer Berge ausgiebig genossen, um dann hinunter zum Herrenwieser Weiher und nach Ermengerst zu wandern. Dort vereinen sich der Münchner und der Augsburger Jakobsweg und führen gemeinsam zum Bodensee weiter. Leider fanden wir in der Kirche St. Johannes der Täufer keinen Pilgerstempel, der nachfolgende Weg nach Buchenberg ist zwar sehr schön, zog sich aber irgendwie in die Länge. Verantwortlich waren vermutlich Hunger und Durst, die uns in der Hauptstraße gleich einen Bäcker und einen Käseladen finden ließen. Während wir anderen uns noch orientierten, besorgten Manuela und Erwin in Windeseile Käse und Weintrauben und luden alle dazu ein. Der Bus nach Kempten um 17:32 Uhr hätte länger auf sich warten lassen können, so kurzweilig war‘s beim Schnabulieren. Der nette Busfahrer ließ uns in Kempten direkt am Hotel aussteigen. Reinhold erklärte sich bereit, vor dem Abendessen am Bahnhof Bayern-Tickets für alle zu besorgen für die Rückfahrt am Freitag, doch der Bahnhof lag am Berg und war weiter entfernt als angenommen … Das Abendessen schmeckte Reinhold dank der sportlichen Zusatz-Einlage vorzüglich.

 

Bericht über eine Pilgerwoche
auf dem Münchner Jakobsweg

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